Editorial 2019
Auch zur 19. Auflage der Französischen Filmwoche erweist sich Berlin als Heimat für die frankophone Filmkunst und seine Bewunderer. Ein farbenfrohes Programm aus über 40 Filmen erwartet die BesucherInnen der diesjährigen Auflage, die ihre Filmaufführungen in einer erlesenen Auswahl an Kinopartnerschaften darbietet.
Das Augenmerk des Festivals liegt in diesem Jahr auf der Thematik der Außenseiter und zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Filmauswahl des Festivals. Zum einen wäre da Ladj Lys Film – Frankreichs repräsentativer Film zur möglichen Oscar Nominierung –, „Die Wütenden“ - „Les Misérables“, eine Geschichte die sich kritisch mit dem Leid und der daraus resultierenden Wut von Jugendlichen in den Pariser Banlieues auseinandersetzt. In Bruno Dumonts Film „Jeanne d’Arc“ – „Jeanne“, wehrt sich die kämpfende Außenseiterin Jeanne gegen patriarchische Mächte und die Kirche im Hundertjährigen Krieg, während die beiden Sozialarbeiter in „Alles außer gewöhnlich“ – „Hors normes“, versuchen jungen und ausgegrenzten Menschen ein normales Leben zu ermöglichen. Auch in „100 Kilo Sterne“ – „100 kilos d‘étoiles“, sucht sich die übergewichtige Loïs ihren Ausweg aus der Ausgrenzung, den sie sich gemeinsam mit anderen Außenseiterinnen engagiert erzwingt.
Neben dem Themenschwerpunkt „Außenseiter“, widmet sich das Festival auch der frankophonen Filmlandschaft außerhalb Frankreichs und bietet 4 frankophone Produktionen aus dem Senegal, Burkina Faso, Belgien und Québec. Der Thriller "Duelles" des belgischen Regisseurs Olivier Masset-Depasse, der Dokumentarfilm "Entre mer et Mur" der Quebecer Regisseurin Catherine Veaux-Logeat, "Duga", eine burkinische Satire der Regisseure Abdoulaye Dao und Hervé Eric Lengani und "Baamum Nafi" des senegalesischen Regisseurs Mamadou Dia. Abgerundet wird diese Auswahl durch die Vorführungen erlesener Klassiker des französischen Kinos aus dem Filmrepertoires Gaumont im Kino Arsenal. Die zugehörige Ausstellung in der Galerie des Institut français Berlin, „Gaumont: Seit es das Kino gibt“, vermittelt den Filmsympathisierenden die ausführliche Geschichte des ältesten, heute noch tätigen Filmproduktionsunternehmen der Welt.
Parallel zu den Filmvorführungen bietet die Französische Filmwoche weitere Veranstaltungen an: Die Ubisoft Gaming School für Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren, den Workshop zur Audiodeskription für nicht-sehende Menschen, einen Vormittag im Rahmen des Internationalen Tages der Menschen mit Beeinträchtigungen und eine Vorführung von Maurice Pialats Werk „À nos amours“ in Zusammenarbeit mit der VOD-Plattform La Cinetek.
Seien Sie herzlich eingeladen und entdecken sie vom 27. November bis zum 4. Dezember, das französische Kino in Berlins Filmpalästen!